Schweden Hallaskog 2014/2015

"Oh ich hab solche Sehnsucht,
ich verlier' den Verstand,
ich will wieder üb‘re Ostsee,
ich will zurück ins Schwedenland."
Mit dieser Hommage an den Ärzten, die ihre Liebe zu der Insel Westerland ausdrücken, will ich diesen kurzen Rückblick der Silvesterfreizeit 2014/15 beginnen und unsere (z.T. noch frische und blutjunge) Liebe zu dem Land Schweden zeigen. Dieses Lied entwickelte sich über mehrere Tage in einem Haus am See, mitten im Nirgendwo, genannt "Hallaskog". Aber nun der Reihe nach...
 
Am 27. Dezember trafen sich 8 Jugendliche auf dem Parkplatz vor einem Hemmoorer Supermarkt. Gemeinsam warteten wir (getrennt voneinander, weil man kannte sich ja noch nicht gut) auf den zweiten Teil der Truppe, der von Cuxhaven aus gestartet war. Um kurz nach 5 Uhr war es dann endlich soweit, die Kolonne traf ein. Ein kurzer Abschiedsgruß zu den (etwas neidischen) Zurückbleibenden, ein irischer Segensspruch von Matthias und dann starteten wir endlich in das Land der Sehnsüchte: Schweden!
13 Mann, 2 Bullis und jede Menge gute Laune machten sich auf. Nach endlosem Faulenzen im Bulli und später auf der Fähre (immerhin 8 Stunden), dann wieder angespanntem Warten im Bulli, erreichten wir endlich das kleine rote Haus, direkt am See. Schnell wurden die Fahrzeuge ausgeladen, die Zimmer und vor allem aber die Betten erobert, während in der Küche die Suppe gekocht wurde. Nach einer kurzen Andacht fielen dann alle Teilnehmer in den wohlverdienten Schlaf, um am nächsten Morgen das Gelände rund um das Gebäude zu erkunden. Verschiedene Aktionen wurden angeboten, die auf viel Zuspruch stießen.
Und schon am zweiten richtigen Tag in „Hallaskog“ bahnte sich der erste Ausflug an: Lund. Das ist eine Stadt etwas nördlich von Malmö, die Stadt in der das Tetra Pak erfunden wurde, eine Stadt voller kleiner Gassen, mit alten gemütlichen Häusern und der Stadt mit einem fantastischen, 3-schiffigem Dom, eine der schönsten Kirchen Schwedens.
Das wohl größte Abenteuer erlebten wir im Elch-Safari-Park, in dem wir nicht nur Elche sehen und hören konnten, sondern die Elche auch die Köpfe soweit ins Auto steckten, dass wir sie riechen und anfassen konnten. Einige von uns wurden auch angesabbert und geküsst, was aber absolut fabelhaft war.
An Silvester organisierten wir unser eigenes kleines Fest. Das Programm reichte von einem gigantischen Raclette-Festessen, in einem in Schwedenfarben dekoriertem Raum, dem kultigen „Dinner For One“, viel Tanz und Spiel, bis hin zum Himmelslichter-steigen-lassen. Kurz nach Mitternacht endete es dann mit einer Salbung und dem Segen für das Jahr 2015, wenngleich die Feier noch einige Stunden andauerte.
Am nächsten Vormittag gingen einige von uns nach Höor in den Gottesdienst am Neujahrstag. Zu unserer großen Überraschung machten sich die Schweden die Mühe, Teile des Gottesdienstes auf Deutsch zu übersetzen. Wir waren ihnen sehr dankbar.
Der letzte Ausflug ging an die berühmte Südküste Schwedens. Nachdem wir das Städchen Ystad unsicher gemacht hatten und auf den Spuren des berühmten Wallander gewandelt waren, erklommen wir einen kleinen Hügel, der unsere kompletten Kräfte erforderte. Oben angekommen konnten wir eine der ältesten Kultstätten der Welt anschauen – Ales Stenar. Ein Schiff aus Steinen, ähnlich wie Stonehange. Der Wind, der oben wehte, war so stark und eisig, dass uns das Gehen, Stehen und Sprechen schwerfiel und keiner länger als fünf Minuten oben verweilte. Zum Abschluss fuhren wir alle gemeinsam in ein berühmtes Studenten-Café in dem malerischen Ort Simrimsham. Dort warteten wir, bei den besten Smoothies und Gebäckstücken, die wir jemals gegessen hatten, auf die Dämmerung um einen Engel zu sehen, der auf das Dach der Kirche projeziert wurde. Ein Bild, das wir nie vergessen werden.
Am nächsten Tag wurde alles für die Abreise vorbereitet. Nach der letzten Andacht, in der wir noch einmal die tolle Fahrt Revue-passieren ließen, gingen wir früh schlafen, um ausgeruht zu sein für die lange Reise zurück nach Deutschland, wieder mit 8-stündiger Fährfahrt (diesmal mit Seegang) und endloser Autofahrt. Schließlich erreichten wir wieder den Supermarkt Parkplatz, auf dem wir schon erwartet wurden. Und 8 Jugendliche mit gemischten Gefühlen stiegen aus, um ein vorerst letztes Mal gemeinsam verrückt zu sein, sich von den anderen zu verabschieden und der Truppe, die noch bis nach Cuxhaven reiste, nachzuwinken.
 
Für uns alle steht fest: Die Freizeit war genial und es besteht Wiederholungsbedarf. Neue Freundschaften wurden geknüpft, alte vertieft. Wir haben viel Spaß gehabt und einiges über das Land Schweden gelernt. Besonders der Satz „I fix It for you“ bleibt uns im Gedächtnis. Denn, egal welches Problem man hat, die Schweden setzten alles in Bewegung um ihr Versprechen einzuhalten. So kann man auch im Restaurant Speisen bestellen, die nicht auf der Karte stehen. Oder aber man findet ein Waschbecken durch ein Brett gestützt vor und fragt sich, wie lange die Konstruktion wohl halten mag.
 
Abschließend möchte ich noch im Namen aller Teilnehmenden eine Bitte an die Freizeitleitung (Matthias) aussprechen: „Wenn es irgendwie die Möglichkeit gibt, würden wir uns alle sehr freuen, wenn du uns auch im Jahr 2015 früh morgens mit den Bullis vor einem bekannten Hemmoorer Supermarkt aufsammeln könntest und trotz des totalen Chaos, dass wir mitbringen werden, dir die Mühe machst gemeinsam mit uns die Jahreswende 2015/2016 in Schweden zu verbringen. Als Dankeschön singen wir dir dann den Vers, der uns allen in Erinnerung bleibt
 
"Oh ich hab solche Sehnsucht,
ich verlier' den Verstand,
ich will wieder üb‘re Ostsee,
ich will zurück nach Hallaskog."

 

 Johannes