Der andere Nikolaus
Fast keiner kann sich ihm entziehen: Dem Weihnachtsmann. Gerade jetzt in der Adventszeit ist er fast allgegenwärtig – sei es in der Dekoration, in Schokoladenform, der Coca- Cola Werbung oder anderer Werbung. Und dann kennen wir noch den Nikolaus, oft auch mit rotem Mantel versehen, der auch Geschenke bringt… Dabei kann dann die Frage aufkommen: Wer war zuerst da? Der Weihnachtsmann, oder der Nikolaus? Der Weihnachtsmann scheint zumindest in der deutschen Kultur den ursprünglich großen Heiligen des Advents, nämlich den Heiligen Nikolaus, verdrängt zu haben. Dabei war es gerade dieser Heilige Nikolaus, der die Menschen mit seinen Taten bereichert hat. Er hat sie zum Einüben von Gerechtigkeit gebracht und ihnen geholfen die Ungeduld einzudämmen. Es gibt viele unterschiedliche Geschichten über ihn zu erzählen. Eines ist aber fast überall gleich: Der Bischof von Myra war menschenfreundlich und sensibel gegenüber Benachteiligten. Dieser Heilige Nikolaus war ein Bischof, der der Wirtschafts- und Militärpolitik des römischen Reiches widerstanden hat. Und dies immer aus der Sicht des engagierten Geistlichen, der als Hirte für die Seinen gesorgt hat.
Wenn ich an die vielen Jugendlichen der evangelischen Jugend denke, die sich das ganze Jahr in der Arbeit mit Kindern oder andere Jugendlichen engagieren, dann habe ich das Gefühl, als würde der Geist des Heiligen Nikolaus auch heute noch unterwegs sein: Im Glauben an die frohe Botschaft der Geburt Jesu etwas weitergeben, in Wort und Tat. Das verdrängt zum Glück dann auch das Bild des dicken Weihnachtsmannes, der fröhlich sein „hohoho“ durch die Welt ruft. In der evangelischen Jugend sind viele Nikolause unterwegs, indem sie für andere einstehen, für ihre Sache einstehen und etwas für andere machen. Klasse! Der Geist des Nikolaus ist also immer noch auf der Welt. Gott sei Dank!
Von Diakonin Silke Marx
