April 2016

01. April 2016

Ein Pflaster fürs Grobe

So´n Mist. Da hab ich gerade das Papier für das Teamtreffen zusammen gepackt und schneide mir mit so einer blöden Ecke einmal tief in den Finger… Echt dumm gelaufen. Es ist zwar nur eine kleine Verletzung, tut aber doch höllisch weh und ich hab länger was davon.

Da stelle ich mir eine Frage. Kann Glauben gesund machen? Also, Schmerzen lindern vielleicht und an das Gute glauben sowieso, aber wirklich gesund machen?

Dabei bin ich auf einen Bericht gestoßen, den Hirnforscher der Universität Oxford veröffentlicht haben. Sie ließen für ein Experiment 12 gläubige Christen und ebenso viele Atheisten abwechselnd ein Marienbild und ein neutrales Bild betrachten, das keine religiösen Gefühle weckte. Direkt im Anschluss erhielten die Probanden Stromstöße, deren Schmerz sie beurteilen mussten. Das Ergebnis war eindeutig: Die Katholiken empfanden nach dem Betrachten des Marienbildes etwa 10 % weniger Schmerz! Gleichzeitig war bei ihnen eine Hirnregion aktiv, die schlechten Erfahrungen eine positive Bedeutung geben kann.

Echt krass – und weiter entdecke ich, dass gläubige Menschen wissenschaftlich belegt schneller von Krankheiten genesen, weil sie ihre Selbstheilungskräfte besser aktivieren können als der Durchschnitt. Vor allem schwenkten sie nach ihrer Genesung eher auf einen gesünderen Lebensstil um. Denn sie erkannten, dass ihre Krankheit eine Information enthält, wie sie ihr Leben ändern sollen, um gesund zu bleiben.
Na ja, also ein Marienbild würde bei mir jetzt eher keine heilenden Kräfte frei setzen, aber darum geht es auch gar nicht. Ich glaube, wer auf einen liebenden, gütigen Gott vertraut, der profitiert davon – körperlich wie seelisch. Denn neben Glaube und Hoffnung ist, wie wir aus dem Korinther Brief kennen, die Liebe das höchste Gut und sie ist damit lebensnotwendig für uns.

Für meine kleine Wunde reicht mir erst mal ein Pflaster und das Vertrauen darauf, dass meine körperlichen Selbstheilungskräfte funktionieren. Und damit das noch schneller geht geh ich ans Meer und wage einen Blick über'n Deich, denn diese Form Gottes Schöpfung wahrzunehmen weckt in mir mehr Glauben als ein Marienbild…

Von Kirchenkreisjugendwart Matthias Schiefer

Veröffentlicht am 01.04.2016

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Diese Andacht wurde verfasst von

Kirchenkreisjugendwart Matthias Schiefer