April 2014

Es ist früh am morgen, die Sonne steht noch tief über den Bergen am See Genezareth. Am Ufer sitzen einige Jünger um ein Feuer. Bei ihnen ist Jesus, der vor wenigen Tagen gekreuzigt wurde. Als der Auferstandene sitzt er nun bei seinen Jüngern und isst mit ihnen.

 

Nach dem Essen spricht Jesus zu Petrus: „Petrus, hast Du mich lieb, lieber als alle anderen?“

Petrus antwortet: „Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe.“ 

Jesus spricht daraufhin: „Dann weide meine Schafe.“

 

Noch ein zweites Mal stellt Jesus diese Frage. Petrus beteuert wieder, dass er Jesus liebt und bekommt erneut den Auftrag, die Schafe zu weiden.

 

Dann stellt Jesus ihm noch ein drittes Mal diese Frage. Petrus wird traurig: glaubt Jesus ihm nicht, wie sehr er ihn liebt?

 

Petrus antwortet: „Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ 

„Dann weide meine Schafe“, beauftragt Jesus ihn zum dritten Mal.

 

Nur wenige Tage zuvor hatte Petrus drei Mal behauptet, Jesus nicht zu kennen. Tief enttäuscht war Petrus darüber. Er hatte Jesus doch versprochen, ihn nie zu verlassen, mit ihm in den Tod zu gehen. Und dann das!

Nun bekommt Petrus einen Neuanfang geschenkt. Drei Mal kann er Jesus beteuern, wie sehr er ihn liebt. Drei Mal bekommt er von Jesus den Auftrag, seine Gemeinde zu leiten (Schafe zu weiden). Jesus vertraut Petrus. Er kennt seine Stärken.

Dies ist meine Lieblings-Ostergeschichte. Ich finde es einfach schön, wie Jesus Petrus vergibt, ihm so gar nichts nachträgt. Wie Petrus neu anfangen kann, ohne dass ihm das alte nachgetragen wird. Schön zu wissen, dass auch mir dies gilt: ich kann neu anfangen, wenn ich was vermasselt habe, neu anfangen ohne wenn und aber! Ich wünsche mir manches Mal auch von anderen Menschen, das sie mir diese Chance geben. Und hoffe, ich kann das auch für andere tun. Ist ein bisschen wie Ostern dann.